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Ein erstes Mal mit Judy – mein Einstieg in eine magische Zusammenarbeit

Es war der 13. Mai 2018, als ich gemeinsam mit Judy zu unserem allerersten Shooting aufbrach. Ziel: die Bode. Was anfangs wie ein einfaches Outdoor-Shooting begann, entwickelte sich schnell zu einem Moment, der sich tief in mein fotografisches Gedächtnis eingebrannt hat. Und das lag nicht nur an den starken Bildern, sondern vor allem an Judys Art, ihrer Ausstrahlung und – ja – an einem ganz bestimmten Zwischenfall auf der Straße.

Wir hatten bereits einige starke Motive im Kasten, als wir beschlossen, ein paar Bilder direkt auf der Straße zu machen. Ich kniete mich mitten auf die Fahrbahn, vertieft in Perspektive, Licht und Bildkomposition. Während ich mich ganz auf Judy konzentrierte, bat ich sie darum, mir bitte Bescheid zu geben, falls ein Auto von hinten käme. Ihr Blick war unbezahlbar. Und ich bin mir bis heute nicht ganz sicher, ob sie mich retten oder vielleicht doch loswerden wollte. Zum Glück entschied sie sich für ersteres – und so ging es weiter mit einer Bildreihe, die bis heute eine ganz besondere Wirkung auf mich hat.

Der Fluss rauschte leise, während Judy sich elegant an einem Baum lehnte. Das Licht brach durch das Blattwerk und zeichnete zarte Schatten auf ihre Haut. Es war dieses natürliche Spiel aus Licht und Schatten, das die Atmosphäre des Shootings so intensiv machte. Mit jeder Pose, jedem Lächeln und jeder Bewegung entwickelte sich ein Fluss – nicht nur in der Komposition, sondern auch zwischen Kamera und Model.

Auch auf dem Felsen in der Bode entstand eine dieser Aufnahmen, die später oft in Ausstellungen oder Online-Galerien zu den Favoriten gehörte. Judy, wie aus einer anderen Welt, ließ sich von der kühlen Strömung umspülen, während ihr Kleid sich wie flüssiger Stoff über das Gestein legte. Die Stimmung in diesen Bildern war fast märchenhaft – träumerisch, zugleich stark und verletzlich.

Besonders eindrücklich war auch die Szene im Wald: Judy in einem hellen, fließenden Kleid, umgeben vom leuchtenden Frühlingsgrün. Die Wärme des Sonnenlichts tanzte um sie herum wie kleine Lichtfunken – ein Moment voller Leichtigkeit und Magie. Und als Kontrast dazu die kühle Interpretation in einer schneebedeckten Szenerie: dieselbe Eleganz, dieselbe Kraft, nur diesmal eingefroren in einem anderen Kapitel der Natur.

Dieses Shooting markierte nicht nur den Beginn unserer gemeinsamen Arbeit, sondern auch eine Art kreativen Neuanfang für mich. Judy war mehr als nur ein Model – sie war Muse, Energiequelle und Herausforderin zugleich. Dieses erste Shooting an der Bode hat viele weitere gemeinsame Projekte hervorgebracht – aber wie das mit ersten Malen eben so ist: sie bleiben einfach unvergesslich.

Und wenn ich heute durch die entstandenen Bilder blättere, denke ich nicht nur an Licht, Schatten und Bildkomposition. Ich denke auch an eine Stimme, die mit einem Schmunzeln sagte: „Ich sag dir Bescheid, wenn ein Auto kommt… vielleicht.“

Danke, Judy.