Am 20. Juli 2018 war es wieder so weit – Antje und ich zogen los, um in ihrem Sandkasten zu spielen. Was für andere ein stillgelegter Tagebau sein mag, ist für uns ein riesiger Abenteuerspielplatz mit unendlich vielen Bildideen. Die Kulisse: rau, wild, warm und ein wenig surreal – genau wie Antje in ihrer wandelbaren Art.
Das Shooting begann mit einer fast märchenhaften Szene zwischen Birken und goldenem Licht. Das weiße Sommerkleid, der breite Sonnenhut und das weiche Gras unter den Füßen ließen kurz vergessen, dass wir eigentlich in einem stillgelegten Industriegelände standen. Ihre Pose war leicht, fast schwebend – ein Hauch von Unschuld inmitten der vergessenen Landschaft.
Doch wie so oft mit Antje: kaum ein Look bleibt lange. Es dauerte nicht lange, da tauschte sie das Kleid gegen einen sportlicheren Look. Zwischen den gewaltigen Felsformationen spielte sie mit ihrem langen Haar – ein Bild, das vom Sonnenlicht veredelt wurde, als würde ein göttlicher Spot genau auf sie zielen. Diese Szene wirkte fast wie ein Musikvideo: wild, intensiv, voller Energie und Ausdruckskraft.
Kaum später, in einer etwas düsteren Ecke des Tagebaus, zeigte sich Antje von einer ganz anderen Seite. In dunkler Kleidung, eingerahmt von schroffen Felsen, nahm sie eine Pose ein, die zwischen Anmut und Rebellion schwankte. Hier wurde das Shooting dramatisch – fast cineastisch. Die Schatten betonten ihre Konturen, die Atmosphäre glich einer Szene aus einem Endzeitfilm.
Ein echtes Highlight entstand, als Antje sich zwischen den Sandwänden platzierte – diesmal nackt, aber in perfekter Harmonie mit der Umgebung. Keine Spur von Voyeurismus – es war vielmehr ein Ausdruck von Kraft, Natürlichkeit und Vertrauen. Ihre Tattoos verschmolzen mit den Sandstrukturen zu einem organischen Kunstwerk.
Später führte uns der Weg an den See, der sich im Tagebau ausgebreitet hatte. Im weißen Hemd tauchte sie ins Wasser ein – die Stimmung war ruhig, melancholisch, fast poetisch. Das kalte Wasser und der Blick in die Ferne gaben den Aufnahmen eine ganz eigene Tiefe.
Im letzten Licht des Tages ließ Antje schließlich alle Hüllen fallen und wurde eins mit dem Wasser. In diesen Bildern wirkte sie wie eine Naturgöttin – sinnlich, stark und gleichzeitig zerbrechlich. Jede Pose, jede Bewegung spiegelte nicht nur ihr Körpergefühl wider, sondern auch unsere fotografische Verbundenheit über die Jahre hinweg.
Es war nicht nur ein Tag im Sandkasten – es war ein kreatives Spiel mit Licht, Kontrasten, Elementen und Emotionen. Antje schafft es immer wieder, meine Kamera herauszufordern, sie zu reizen und zu inspirieren. Und so wird auch dieses Shooting mit ihr ein weiteres Kapitel in unserem gemeinsamen Bilderbuch, das noch lange nicht zu Ende erzählt ist.