Manchmal passt einfach alles: die Location, das Licht, die Energie – und natürlich das Model. Genau so ein Tag war unser gemeinsames Shooting auf dem Papenberg bei Blankenburg. Mit Nadine hatte ich nicht nur ein wunderbar wandelbares Model vor der Kamera, sondern auch jemanden, der das Spiel mit Natürlichkeit, Licht und Emotion perfekt beherrscht.
Bereits draußen, auf den steinernen Vorsprüngen mit Blick über das Tal, entstand eine Serie, die die rohe Kraft der Natur mit der sanften Ausstrahlung von Nadine verbindet. Ihre Präsenz auf dem Felsen – nackt, stolz und zugleich vollkommen harmonisch eingebettet in die Landschaft – hatte etwas Archaisches. Kein Beiwerk, kein unnötiger Schnickschnack – nur Haut, Stein und Weite. In der Nachbearbeitung habe ich die Szenerie bewusst cineastisch gehalten, mit weichem Lichtspiel und dunklen Kontrasten, um diesen fast mystischen Moment zu unterstreichen.
Ein weiterer Höhepunkt war der stille Moment tief im Wald. Sonnenstrahlen durchbrachen die Baumkronen, während Nadine zwischen den Stämmen wie eine Figur aus einer alten Sage wirkte – verletzlich, aber voller Kraft. Besonders das Bild, in dem sie sich nackt auf dem Waldboden zusammenrollt, erzählt ohne Worte von Einkehr, Ursprünglichkeit und einer tiefen Verbindung zur Natur.
Und dann ging es zurück ins Studio – zurück zur Kontrolle über Licht, Schatten und Stil. Hier wandelte sich das Setting, aber nicht der Zauber. Der Blick in den Spiegel, das subtile Spiel zwischen Realität und Spiegelbild – diese Sequenz hat eine ganz eigene Intimität, die zwischen Nachdenklichkeit und Selbstbewusstsein schwebt. Nadines Mimik, ihre Körperhaltung, das feine Licht – alles traf den Nerv einer ganz persönlichen Geschichte.
Mein persönliches Highlight des Shootings ist jedoch ein ganz anderes Bild: Das Studioaktbild mit Korsage. Hier vereinen sich Sinnlichkeit, Stärke und Ästhetik auf eindrucksvolle Weise. Die Kombination aus Haut und schwarzem Stoff, aus klarer Haltung und selbstbewusstem Blick, macht dieses Bild für mich zu einem der stärksten der Serie. Es wirkt wie eine moderne Version klassischer Aktporträts – provokant, edel und voller Charakter.
Zum Abschluss gab es noch ein sanftes Lichtportrait mit Vintage-Flair und eine monochrome Variante desselben Motivs – beides ruhige Gegenpole zu den expressiven Bildern davor, aber ebenso eindrucksvoll.
Nadine hat an diesem Tag nicht nur eine Vielzahl fotografischer Rollen eingenommen – sie hat sich mit jeder Szene neu erfunden. Genau solche Shootings machen für mich die Magie der Fotografie aus.