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Regen, Licht und Magie – ein Märztag mit Antje

Manchmal sind es genau die Tage, an denen das Wetter sich nicht entscheiden kann, die am Ende die größten fotografischen Schätze bereithalten. Anfang März war ich bei Antje in Helmstedt zu Besuch – Regen war angesagt, die Sonne meldete sich sporadisch und der Wind sorgte dafür, dass man immer in Bewegung bleiben musste. Aber genau diese Mischung aus Kälte, Nässe, Licht und Stimmung verlieh unserem Shooting eine besondere Atmosphäre.

Unser Tag begann draußen im Wald. Zwischen feuchten Ästen und dunkler Rinde verwandelte sich Antje mit flatternden Flügeln in ein mystisches Fabelwesen. Der Glanz in ihren Händen, das Spiel aus Licht und Schatten – als würde sie die Energie des Waldes selbst bündeln. Die Szene war nicht inszeniert, sie war gefühlt. Der Waldboden war noch vom Regen durchzogen, die Umgebung still, fast ehrfürchtig.

Ein paar Schritte weiter, etwas tiefer im Dickicht, wurden die Kontraste härter. Starke Linien, ein intensiver Blick, eingerahmt von einem Geäst, das fast wie ein Dornengitter wirkte – ein Portrait, das tiefer blicken lässt. Zwischen Verletzlichkeit und Kraft balanciert, spricht es leise und laut zugleich.

Doch auch das Magische hatte seinen Platz. In einer dunkleren Ecke – visuell eingerahmt von golden wirbelnden Linien – begegnet einem eine ganz andere Antje: fast wie aus einer anderen Welt, mit Augen, die einen in den Bann ziehen, eingehüllt in samtigen Stoff. Ein Spiel mit Surrealem, mit Licht und digitaler Veredelung, das dem Bild eine ganz eigene Dimension schenkt.

Als sich der Himmel öffnete und der Regen erneut einsetzte, verlagerten wir unser Setting auf ein offenes Feld. Antje, barfuß inmitten der verblühten Natur, mit einem schlichten schwarzen Kleid – ein Kontrast zur wilden Umgebung. Die Tropfen, die sanft vom Himmel fielen, das Licht, das durch die Bäume brach – es war einer dieser flüchtigen Momente, die man nur festhalten kann, wenn man sie durchlebt.

Zum Abschluss zogen wir uns in die Wärme zurück. Das Fensterlicht in Antjes Wohnung war weich, schmeichelnd, golden. Der Blick nach draußen, die stillen Gedanken, das natürliche Lichtspiel auf der Haut – diese Fotos erzählen keine laute Geschichte, aber eine ehrliche. Zwischen den Vorhängen, auf der Fensterbank, verschmilzt Melancholie mit einem Hauch Sehnsucht. Und als schließlich ein letzter Lichtstrahl den Raum durchflutete, war klar: Es braucht keinen perfekten Tag. Es braucht nur den richtigen Moment.

So war unser Märztag – wild, magisch, emotional. Ein Tag voller Kontraste und Geschichten, wie gemacht für eine fotografische Reise.