Manche Shootings brauchen einfach den richtigen Moment. Dieses hier war längst überfällig – seit Monaten hatten Marvin und ich über ein gemeinsames Motocross-Shooting gesprochen. Heute war es endlich soweit. Und was soll ich sagen? Es hat sich mehr als gelohnt!
Wir starteten mit Marvin. Helm auf, Maschine an, und los ging’s. Die Sonne brach durch das Blätterdach, während Marvin mit seiner Maschine durch den Wald donnerte. Es war laut, dreckig und voller Energie – genau so, wie es sein muss. In den Kurven legte er sich tief hinein, warf Erde auf, als gäbe es kein Morgen, und ließ das Bike in den Sprüngen beinahe schwerelos wirken. Dynamik pur – eingefangen in Momenten, in denen man den Fahrtwind fast spüren konnte.
Dann war Saskia an der Reihe. Sie schnappte sich die Maschine ihres Bruders – und was vorher durch pure Geschwindigkeit überzeugte, wurde nun durch eine ganz andere Form von Ausdruck ergänzt: Kraft traf auf Ästhetik, Power auf Präsenz. Saskia brauchte keine wilden Sprünge, um Eindruck zu hinterlassen. Ihre Posen auf dem Bike erzählten eine ganz eigene Geschichte – selbstbewusst, sinnlich und gleichzeitig völlig natürlich.
Eines meiner Lieblingsbilder entstand genau in dieser Mischung: farbenexplosives Outfit, der satte Grünton der Natur drumherum – und Saskia, mit dem Rücken zur Kamera, auf dem Bike. Roh, was Maschine und Kraft betrifft. Sanft, wie sie sich auf der Sitzbank hält. Und frech, weil man sich unweigerlich dabei ertappt, wie man ihr am liebsten zurufen würde: „Dreh dich doch mal um!“. Diese Szene bringt für mich das gesamte Shootinggefühl auf den Punkt – echt, ungefiltert und mit einer guten Prise Rebellion.
Auch die Momente, in denen sie gemeinsam mit anderen Fahrern zu sehen war, hatten eine besondere Magie. Zwei Bikes, zwei Charaktere – aber ein gemeinsames Thema: Leidenschaft für das, was sie tun. Und das zeigt sich in jeder einzelnen Aufnahme.
Für mich als Fotograf war dieser Tag ein Highlight. Nicht nur wegen der Action und der Bilder, sondern vor allem wegen der Energie, die Saskia und Marvin mitgebracht haben. Das hier war mehr als nur ein Geschwistershooting. Es war eine Hommage an Mut, Bewegung – und den verdammt guten Stil auf zwei Rädern.
