Es gibt diese Shootings, die sich schwer in Worte fassen lassen, weil sie mehr sind als nur inszenierte Bilder. Sie sind ein Spiel mit Stimmungen, mit Gegensätzen, mit Blicken, die mehr erzählen als Worte. Das Shooting mit Maike war genau so ein Moment – irgendwo zwischen provokantem Statement und mädchenhafter Zartheit.
Wir begannen draußen – ganz entspannt auf der Gartenbank. Das Licht war weich, fast verträumt, und Maike spielte mit ihrer Natürlichkeit. Doch kaum hatte sie Platz genommen, lag ein Hauch von Provokation in der Luft. Das Handy locker in der Hand, der Blick halb abwesend, halb fordernd – es war diese Mischung aus Unnahbarkeit und Selbstbewusstsein, die fasziniert. Und dann: High Heels auf dem Tisch, barfuß auf dem Pflaster. Der Kontrast könnte nicht deutlicher sein.
Am Gartenhaus wurde es dann deutlich dunkler, körperbetonter. Leder, Struktur, ein direkter Blick – fast schon ein Statement. Der Hintergrund aus Holz ließ das Schwarz ihrer Kleidung noch intensiver wirken. Und obwohl die Pose beinahe klassisch war, wirkte sie unnahbar und gleichzeitig verletzlich.
Ein paar Schritte weiter im Gewächshaus wechselte die Stimmung erneut. Rosenranken, Lichtreflexe, Blüten – und Maike mittendrin. Zart, verspielt, fast wie ein modernes Dornröschen. Doch auch hier blitzte immer wieder diese gewisse Härte auf, wenn der Blick zu direkt wurde, der Körper zu offensiv. Es war nie nur schön. Es war immer auch fordernd. Genau das macht diese Bilder so lebendig.
Ein besonderes Highlight: Der florale Akt – Rosen, Perlen, nackte Haut. Ästhetisch inszeniert, fast wie ein modernes Gemälde. Die Tattoos auf ihrem Arm bildeten einen spannenden Kontrast zur romantischen Anmutung der Szene. Genau diese Gegensätze liebe ich an Maike. Sie ist wandelbar, aber nie beliebig.
Im Studio schließlich wurde es nochmal experimenteller. Ein Schulmädchenlook, der mit Klischees spielte, aber sie gleichzeitig durchbrach. Fishnet-Strümpfe, Krawatte, Brille – alles bewusst überzeichnet, aber mit einem Augenzwinkern. Und mittendrin Maike, die genau weiß, wie sie wirken will – und es auch tut.
Das letzte Set war eine Hommage an das Sanfte. Tüll, zarte Farben, ein Hauch von Elfe. Und doch – der Blick bleibt direkt. Niemals verloren. Niemals angepasst.
Mit Maike zu arbeiten bedeutet, Grenzen zu erkunden – stilistisch, emotional, ästhetisch. Dieses Shooting war nicht nur ein Spiel mit Outfits und Kulissen. Es war eine Inszenierung von Vielschichtigkeit. Sanft, laut, frech, verletzlich – alles in einer Bildstrecke. Und genau deswegen liebe ich diese Zusammenarbeit so sehr.