Manche Menschen bringen ihre eigene Magie mit – Isi ist so jemand. Oder wie sie auf Instagram heißt: ChaosIsi. Schon beim letzten Mal war sie bei mir zu Gast, aber dieses Mal sollte es nochmal ein ganz besonderer Ausflug werden. Als ich sah, dass in Papenberg bei Blankenburg die Heide in voller Blüte stand, war sofort klar: Genau da müssen wir hin.
Isi mit ihren unverkennbaren blauen Haaren war sofort Feuer und Flamme. Und so zogen wir gemeinsam los – bewaffnet mit Kamera und jeder Menge kreativer Energie. Die Landschaft dort war wie gemacht für diese besondere Mischung aus zarter Natürlichkeit und wilder Ausdrucksstärke, die Isi verkörpert. Zwischen den violetten Heideflächen, den knorrigen Kiefern und dem goldenen Licht, das durch die Zweige fiel, entstand eine Szenerie, die fast schon märchenhaft wirkte.
Wäre da nicht dieser kleine, charmante Zwischenfall gewesen – oben angekommen, bereit für die ersten Bilder, voller Tatendrang… doch die Kamera sagte nur: nö. Kein Lebenszeichen. Kein Klick, kein Licht, kein gar nichts. Der Grund? Der Akku – natürlich noch fein in der Ladeschale im Studio. Also: den Berg wieder runter, joggend, bei bestem Augustwetter – was will man mehr. Akku geschnappt, zurück den Hang hinauf – dieses Mal etwas schweißnasser, aber auch mit einem Lächeln im Gesicht. Zum Glück war die Location quasi direkt vor meiner Haustür. Na ja… kann ja mal passieren. Augenverdrehen inklusive.
Isi nahm’s gelassen. Und als wir dann wirklich loslegen konnten, hat sie einfach abgeliefert. Sie bewegte sich mit einer Selbstverständlichkeit durch das Gelände, als wäre sie Teil davon. Mal eingerahmt von blühenden Pflanzen, mal umgeben von Sandsteinfelsen, lag etwas völlig Ursprüngliches in der Luft. Der Kontrast zwischen ihrer intensiven Erscheinung – den Tattoos, den leuchtend blauen Haaren – und der stillen, fast heiligen Ruhe des Waldes schuf eine Spannung, die in den Bildern greifbar wurde. Es war wild, sinnlich, mutig – und gleichzeitig voller Ruhe und Respekt vor der Natur.
Nach dem Outdoor-Teil ging es zurück ins Studio. Und wie so oft, wenn wir beide die vier Wände betreten, passiert etwas völlig anderes. ChaosIsi wurde zur Kriegerin, zur Ikone, zum Kunstwerk. Ein Porträt entstand, das gleichzeitig verletzlich und kraftvoll ist – ihr Blick durchbrochen von schwarzem Netz, das sich wie ein gewebter Schatten über ihr Gesicht legte. In einem anderen Moment wirkte sie fast schon wie aus einer anderen Welt: geheimnisvoll, direkt und intensiv.
Im nächsten Setting ließen wir es noch einmal richtig knistern – ein Hauch Glamour, etwas Rock’n’Roll und ein Touch dekadente Lässigkeit, als sie mit Zebra-Pattern und einer Champagnerflasche vor die Kamera trat. Es war, als würde Isi für ein paar Minuten die Hauptrolle in einem düsteren Musikvideo übernehmen.
Was bleibt, ist nicht nur eine gewaltige Serie an Bildern, sondern auch ein Gefühl. Ein Gefühl von Freiheit, Mut und Vertrauen. Isi schafft es, mit ihrer Präsenz Räume zu füllen, Bilder zu prägen. Es war mir wie immer eine Ehre, mit ihr gemeinsam etwas zu schaffen, das bleibt.
Danke, Isi – für deine Energie, deinen Mut, dein Lächeln und für diesen Tag zwischen Heide, Felsen, Studio, Schweißperlen und jeder Menge guter Laune.