Normalerweise stehe ich hinter der Kamera. Ich plane, baue, richte aus – Licht, Szene, Perspektive. Doch manchmal ruft die Macht – und dann muss man das Schwert selbst in die Hand nehmen. Für unser Vorweihnachtsmarktevent 2019 war genau das der Moment. Ich wollte etwas Besonderes schaffen. Etwas, das nicht nur zeigt, was fotografisch möglich ist – sondern was in uns allen steckt: der kleine Junge, der mit einem Besenstil gegen die dunkle Seite kämpft.
Also habe ich das gemacht, was ich sonst nur für meine Modelle tue: Outfit zurechtgelegt, das Lichtsetup aufgezogen, die Kamera vorbereitet. Dieses Mal stand ich im Fokus. Meine Frau Mone übernahm den Part hinter der Kamera – mit der Ruhe und Treffsicherheit, die sie auszeichnet.
Schon das erste Bild hatte Kraft. Der Umhang fiel schwer über die Schultern, das Lichtschwert leuchtete eisblau durch das vorbereitete Setting. Ein einzelner Spot setzte die Szene dramatisch in Szene – und ich mittendrin, bereit, für die helle Seite der Macht einzutreten.
Doch das war erst der Anfang. In den Composings, die später am Rechner entstanden, verschmolz Realität mit Fantasie. Der Hintergrund wurde zur fremden Galaxis, über mir zogen Sternenjäger ihre Bahnen, während Blasterfeuer über den Himmel zuckte. Ich kämpfte zwischen AT-ATs, BB-8 rollte an mir vorbei – eine Szene wie aus einem Kinofilm, aber mit dem gewissen Augenzwinkern, das meine Arbeit immer begleitet.
Besonders stolz bin ich auf das große Poster-Composing: links dominiert die rote Macht des Bösen, rechts das kühle Licht der Jedi. Dazwischen ich, zentriert, fast zerrissen – ein stiller Krieger, gefangen zwischen den Welten. Die Lichtstimmung, die eingefügten Charaktere, das Zusammenspiel von Farbe, Pose und digitalem Raum – all das ist nicht einfach nur Fotografie. Es ist Erzählung.
Dieses Shooting war mehr als eine Spielerei. Es war ein Versprechen an alle, die uns auf dem Vorweihnachtsmarktevent besuchen: Hier geht es nicht nur um Fotos. Hier geht es um Erlebnisse. Um Kostüme, die Geschichten erzählen. Um Kinder, die mit leuchtenden Augen Darth Vader die Hand schütteln. Und um Erwachsene, die kurz wieder träumen dürfen.
Und ich? Ich durfte für einen Tag Obi-Wan sein. Und das war verdammt gut.