Es war der Tag vor dem Jahreswechsel – draußen war es still, fast andächtig. Der perfekte Moment, um ein fotografisches Kapitel zu schließen. Und wie könnte man das Jahr besser beenden, als mit einer vertrauten Muse, bei der sich Professionalität und Freundschaft auf besondere Weise vereinen? Jenny und ich hatten in der Vergangenheit bereits viele kreative Projekte umgesetzt – aber dieses Homeshooting war etwas ganz Besonderes.
Der Tag begann in gewohnt lockerer Atmosphäre. Bei ihr zu Hause, zwischen den kleinen Alltagsgegenständen, entstand eine Stimmung, die intimer nicht hätte sein können. Ohne Studiolampen, ohne künstliche Kulisse – nur das vorhandene Licht, ein wenig Mut und ganz viel Vertrauen.
Wir begannen mit einem Augenzwinkern – einer Hommage an meinen Lieblingshelden. Das ikonische Symbol war präsent, nicht auf der Brust, sondern als frecher Akzent am richtigen Ort. Der Fernseher im Hintergrund flackerte im gelb-schwarzen Glanz. Schon dieses erste Bild ließ uns beide grinsen – ein perfekter Opener für unser kleines Jahresfinale.
Danach wechselten wir in Jennys Schlafzimmer. Ein Raum, der durch seine Natürlichkeit bestach – warmes Holz, Pflanzen, ein großer Spiegel. Genau dieser Spiegel wurde zum Spielpartner: Ihre Reflexion, weich und gleichzeitig kraftvoll, verschmolz mit der Realität. Es war dieser Moment, in dem ich als Fotograf fast nur noch Beobachter war – das Bild entstand beinahe von selbst.
Die Stimmung blieb sinnlich und ruhig. Ein zartes Spiel aus Schatten und Jeans, lässig heruntergezogen, offenbarte dabei mehr als nur Haut – es war ein Blick auf ihre Stärke, ihre Natürlichkeit. Und dann war da noch das Licht. Keine aufwendige Technik, keine Filter – nur eine Lichterkette und ein Fell auf dem Boden. Sie lag in diesem warmen Schein wie in einem Kokon aus Glanz und Schatten, ihre Augen funkelten mit jedem LED-Punkt um die Wette.
Ein weiteres Bild zeigte eine zarte Spitze, die in der richtigen Perspektive zur Bühne für Licht und Textur wurde. Die feine Struktur des Stoffes warf verspielte Schatten auf ihre Haut – ein fotografisches Highlight, das fast schon filmisch wirkte.
Zwischendurch entstand ein Bild, das für mich die ganze Ästhetik dieses Tages einfing: Jenny sitzt auf einem rustikalen Stuhl, der Kontrast zwischen ihrer weichen Haut und dem geflochtenen Material war so einfach wie wirkungsvoll. Eine Pose, ein Blick über die Schulter – alles saß.
Und dann war da noch der Teddy. Ein riesiger Plüschriese, der zuerst eher als Gag gedacht war, sich aber schnell zum treuen Shooting-Partner entwickelte. Umarmt, gekuschelt, verführerisch inszeniert. Dieses flauschige Monster war die perfekte Ergänzung zum restlichen Setting – verspielt, nostalgisch, ein bisschen verrückt.
Wir haben gelacht, experimentiert, improvisiert. Manche Ideen kamen spontan, andere hatten wir schon länger im Kopf. Und jedes einzelne Foto war wie ein letztes Kapitel in einem Buch, das wir gemeinsam geschrieben haben.
Der vorletzte Tag des Jahres 2019 – für viele nur ein weiterer Tag. Für uns ein Moment, den wir in Bildern verewigt haben. Und auch wenn das neue Jahr bereits seine Schatten vorauswarf, war in diesem Augenblick nur eines wichtig: das Hier und Jetzt. Und das war einfach perfekt.