Heute gab es wieder ein Besuch bei Antje. Wer uns kennt, weiß: Ein Set reicht nie. Es wird experimentiert, gelacht, improvisiert – und genau das macht unsere Zusammenarbeit so besonders.
Diesmal haben wir uns in den rauen Kontrasten eines verlassenen Tagebaus verloren. Schroffe Erde, zerfurchte Böden, eine karge Kulisse – und mittendrin: ein Traum aus weißer Spitze. Es war mein erstes selbstgemachtes Dress – eine Kombination aus zarter, floraler Spitze und einem hautfarbenen Meshbody. Kaum zu glauben, dass dieses Kleid mein erstes Stück dieser Art war. Und doch – es passte zu Antje, zu diesem Setting, zu genau diesem Moment.
Die Sonne tauchte die Landschaft in ein weiches Licht, während Antje durch die Szenerie schritt – barfuß, anmutig, wie ein Wesen, das aus einer anderen Welt zu stammen schien. Das Kleid schmiegte sich an ihren Körper, die Spitze schimmerte in der Sonne, während der Meshbody darunter fast unsichtbar blieb und so die Illusion vollendete.
Doch damit war der Tag noch lange nicht vorbei.
Keine zehn Minuten später stand sie schon bis zur Hüfte im Wasser. Der Kontrast hätte stärker nicht sein können: Der staubige Tagebau wich einer geheimnisvollen Wasserlandschaft. Zwischen Bäumen, die halb im Wasser versanken, erschufen wir Bilder, die irgendwo zwischen Märchen und Mythos schweben. Antje bewegte sich darin wie eine Nymphe – natürlich, sinnlich, kraftvoll.
Das Wasser war kalt – aber das hat sie nie gestört. Im Gegenteil: Es brachte genau die Energie mit, die wir brauchten. Posen wurden mutiger, der Ausdruck intensiver. Ein zerrissenes Shirt, das nasse Haar, die kräftigen Tattoos auf ihrer Haut – plötzlich war da eine ganz neue Antje. Wild, rebellisch, frei.
Und wenn man denkt, es geht nicht mehr eindringlicher – kam die nächste Überraschung. Antje, eingehüllt in rotem Samt, lehnte an einem Baum mitten im Wasser. Der Stoff glänzte, ihre Haut war von feinem Schmutz überzogen, und doch wirkte alles wie Kunst – ein Gemälde, das sich selbst erschafft.
Zum Abschluss fanden wir uns erneut zwischen bizarren Sandformationen wieder. Antje in einem knappen Look, mit Hut und diesem gewissen Blick über die Schulter. Keine Bühne, kein Posing – nur sie, die Natur und die Kamera.
Dieses Shooting war mehr als nur eine Fotoproduktion. Es war eine Reise. Ein Spiel aus Stoff, Haut, Wasser, Erde und echtem Gefühl. Genau so, wie ich es liebe. Und wie es mit Antje eben immer ist: Man fährt mit vollen Speicherkarten nach Hause – und mit einem Kopf voller Bilder, die man nie mehr vergisst.