· 

CamGirl – Zwischen Realität und Fantasie

Manchmal entstehen Projekte nicht aus einer Idee, sondern aus einem Gefühl. So war es auch mit CamGirl – unserem gemeinsamen Buch, das mehr ist als nur eine erotische Geschichte. Es ist ein Spiel zwischen Blicken, Berührungen, Licht und Schatten. Zwischen Kamera und Haut. Zwischen Voyeurismus und Selbstbestimmung. Und mittendrin: Maike.

Unser Shooting für dieses Buch war kein gewöhnliches Fotoshooting. Es war ein Eintauchen in eine Rolle, die so viele Frauen leben – manche im Verborgenen, manche öffentlich. Die Rolle einer CamGirl, die selbst bestimmt, was sie zeigt und was sie verbirgt. Und genau dieses Wechselspiel wollten wir in Bildern und Worten einfangen.

Das Studio war in blaues und warmes Licht getaucht – eine Atmosphäre, die Intimität ausstrahlt, aber auch eine gewisse Künstlichkeit besitzt. Wie der Bildschirm eines Laptops, durch den fremde Augen blicken. Maike bewegte sich ganz natürlich, als hätte sie diese Geschichte schon oft erzählt. Ihre Blicke waren mal fordernd, mal distanziert. Ihr Körper – eine Bühne zwischen Lust und Kontrolle.

Ein Hauch von Spitze auf der Haut, halb geöffnet, halb verdeckt. Die Kamera fängt jedes Detail ein: die Tätowierungen, die Geschichten erzählen; die sanften Bewegungen der Hände, die mehr andeuten, als sie zeigen; das Spiel mit der Webcam – live, aber gleichzeitig inszeniert. Genau diese Spannung war es, die das Shooting so besonders machte.

In den Bildern lebt die Geschichte weiter: Der Moment, in dem Maike sich selbst berührt, während im Hintergrund ein Bildschirm leuchtet. Der Augenblick, in dem Realität und Fiktion verschwimmen. Und doch wirkt alles wie aus einem Guss – ehrlich, roh und gleichzeitig ästhetisch.

Für unser Buch haben wir nicht nur erotische Szenen geschaffen, sondern eine visuelle und erzählerische Reise durch eine Welt, in der Lust, Selbstbewusstsein und digitale Intimität verschmelzen. Die Bilder ergänzen die Worte, die Worte vertiefen die Bilder – und Maike ist das Herz dieser Geschichte.

CamGirl ist ein Projekt, das tief geht. Weil es nicht nur den Körper zeigt, sondern auch das Spiel dahinter. Es ist ein ehrliches Buch, voller Reize, aber nie respektlos. Und dieses Shooting mit Maike war ein Meilenstein auf dem Weg dorthin.

Ich bin stolz, auf dieses gemeinsame Projekt– mit der Kamera in der Hand, mit Respekt im Blick, und mit einem echten Gefühl für das, was zwischen den Zeilen passiert.

 

 

Nach dem Buch – Wenn der Moment uns trägt

 

Das eigentliche Shooting für unser Buch „CamGirl“ war im Kasten. Die Geschichte stand, die Motive waren stark, die Inszenierung durchdacht. Doch manchmal beginnt das Magische genau dann, wenn man die Planung loslässt. Als der Druck abfiel und wir die Kameras einfach weiterlaufen ließen, passierte etwas Besonderes. Maike war noch immer in der Rolle – vielleicht sogar mehr denn je. Befreit vom roten Faden des Buches, begannen wir zu spielen.

Die Atmosphäre im Raum war elektrisierend. Das Licht blieb wie es war – dieses sinnliche Zusammenspiel aus kaltem Blau und warmem Gold. Aber etwas hatte sich verändert. Es war nicht mehr nur ein Set, es wurde zum Spielplatz. Maike bewegte sich mit einer Leichtigkeit, die zwischen Dominanz und Hingabe pendelte. Ihr Blick – mal abwesend, fast verloren in einem Moment der Lust, dann wieder direkt, durchdringend, als würde sie dich durch die Linse hinaus ausziehen.

Ein besonderer Moment war, als sie das schwarze Body-Outfit trug – hoch geschnitten, schmeichelnd, herausfordernd. Ihre Haare fielen wie flüssiges Kupfer über den Rücken, während sie sich in Pose warf, die Balance zwischen Kunst und Erotik mühelos hielt. Sie war nicht mehr nur Darstellerin – sie war pure Präsenz.

Es gab Augenblicke, in denen sie ganz bei sich war –  mit geschlossenen Augen, als würde sie nur für sich selbst tanzen. Der Raum war erfüllt von dieser seltsamen Mischung aus Nähe und Distanz, wie man sie nur kennt, wenn eine Kamera mitschaut und dennoch kein Schauspiel stattfindet.

Die Ketten-Lingerie kam spontan zum Einsatz – kühl auf der Haut, verspielt in der Form. In Schwarz-Weiß eingefangen, wirkte Maike fast skulptural, wie eine moderne Venus, rau und verletzlich zugleich. Und dann wieder farbig, mit einem goldenen Schein auf der Haut, fast wie eine Göttin in urbanem Tempellicht.

Zum Abschluss entstanden Porträts, die alles erzählten, was Worte nicht konnten. Ihr Blick – intensiv, zart, durchdringend. Zwischen all den expliziten Bildern waren es genau diese Momente, die den Kontrast brachten. Die zeigten, dass hinter all dem Reiz ein echter Mensch steht. Eine Frau, die weiß, was sie will, und sich dennoch hingibt – dem Moment, dem Bild, der Geschichte.

Diese Bildserie nach dem Buch ist für mich wie ein Echo des Ganzen. Ungeschrieben, aber genauso wichtig. Vielleicht sogar ehrlicher. Und deshalb bekommt sie ihren eigenen Platz – als Fortsetzung einer Geschichte, die eigentlich schon zu Ende erzählt war.