Es war ein frischer Apriltag, an dem sich der Frühling noch nicht ganz entschließen konnte, ob er bleiben will. Genau diese Mischung aus kühler Luft und aufblühender Natur war wie gemacht für ein neues gemeinsames Projekt mit Antje. Wir hatten uns in ihrem Wald verabredet – ein Ort, den sie gut kennt und an dem man sofort merkt, wie sehr sie mit der Natur verbunden ist.
Angefangen haben wir etwas frecher, etwas wilder. Jeans, freigelegte Tattoos, der Blick direkt in die Kamera – selbstbewusst und ungebremst.
Zwischen hohen Bäumen, auf grob geschichteten Baumstämmen und verwunschenen Pfaden entstand eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen Märchen und Wildheit schwebte. Antje bewegte sich mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit durch das Geäst, spielte mit dem Licht, das durch die noch kahlen Äste fiel, und ließ Stoffe fließen, als wären sie ein Teil des Waldes. Ihre Präsenz – kraftvoll und weich zugleich – gab jedem Moment Tiefe.
Die Kombination aus ihrer sinnlichen Ausstrahlung und den kräftigen Strukturen der Umgebung ergab Bilder, die Geschichten erzählen. Geschichten von Freiheit, von Naturverbundenheit, von Stärke. Es waren die kleinen Gesten – ein Blick über die Schulter, das Halten eines Astes, das bewusste Spüren des Bodens unter den Füßen – die diese Serie so lebendig machten. Der Kontrast zwischen wilder Umgebung und zarter, fast schon verletzlicher Nacktheit war faszinierend.
Doch trotz der Magie draußen, machte uns die Kälte irgendwann einen Strich durch die Rechnung. Also verlagerten wir unser Shooting kurzerhand in ihre heimische Sauna. Und plötzlich änderte sich alles: die Stimmung, das Licht, die Temperatur. Die Kamera beschlug leicht beim ersten Eintreten, der warme Holzduft füllte den Raum, der Schweiß perlte sanft über ihre Haut. Es wurde ruhiger. Intimer.
In diesem warmen Rückzugsort zeigte Antje eine neue Seite von sich. Gelöst, verträumt, fast meditativ. Die Bilder, die hier entstanden, leben von Schatten, von Wärme, von einer fast greifbaren Stille. Es war, als hätte sich ein Vorhang geöffnet zu etwas sehr Persönlichem. Ganz ohne Inszenierung, ganz nah.
Und so endete dieser Shootingtag mit einem Hauch von Mystik, einer ordentlichen Portion Kreativität und dem Gefühl, etwas Besonderes eingefangen zu haben. Es war mehr als ein Fototermin – es war ein Zusammenspiel aus Vertrauen, Natur und Ausdruck.
Danke, Antje, für diesen Tag. Für deine Offenheit, deinen Mut und deine Energie. Ich liebe es, wenn Bilder nicht einfach nur entstehen, sondern passieren. Und genau das war einer dieser Tage.