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Alien-Shooting mit Christin - zwischen Lust und Abgrund

Es gibt Shootings, die sind mehr als nur Fotografie. Sie sind ein Rausch, ein Spiel mit Grenzen, ein Tanz auf der Rasierklinge zwischen Lust und Furcht. Genau so fühlte sich mein Alien-Shooting mit Christin (Pinni) an – roh, provokant, surreal.

Ich habe schon lange eine Obsession für die Welten von H.R. Giger und seit Jahren zieht mich die düstere, biomechanische Bildsprache von H.R. Giger in ihren Bann. Seine Werke wirken wie ein Blick in eine fremde Welt – organisch, industriell, erotisch und zugleich beklemmend. Genau diese Spannung wollte ich in meinem Shooting spürbar machen.

Im Studio entstanden Szenen, die wie ein Dialog zwischen Mensch und Kreatur wirken. Mal konfrontativ, mal intim, mal fast schon zärtlich – immer jedoch durchzogen von dieser unterschwelligen Gefahr, die das Alien mit sich bringt. Christin verkörperte dabei eine Rolle zwischen Kriegerin und Versuchsperson, zwischen Verführerin und Beute. Ihr ausdrucksstarkes Spiel vor der Kamera, gepaart mit dem imposanten Alien-Set, ließ Momente entstehen, die surreal und gleichzeitig verstörend schön sind.

Christin wurde dabei zum Mittelpunkt dieses Abgrunds. Ihr Körper, ihre Präsenz – ein fragiles Gegenstück zu der dunklen Gewalt, die das Alien verkörpert. Es sind Momente, in denen das Grenzenlose spürbar wird: zwischen Angstschweiß und Lustschrei, zwischen nackter Haut und kaltem Metall.

Die Bühne war ein Alptraum voller Details: glitschige Strukturen, tropfender Schleim, Schädel, Rohre und pulsierendes Licht. Alles verschmolz zu einem Raum, der wie aus einer anderen Realität gerissen war – Gigers Handschrift in jedem Winkel. Man spürt förmlich, dass hier nichts Zufall ist. Jeder Tropfen, jede Linie, jede Pose trägt diese Mischung aus Faszination und Abwehr, dieses ewige Hin und Her zwischen „komm näher“ und „renn um dein Leben“.

Christin hat diesen Wahnsinn nicht nur gespielt – sie hat ihn gelebt. Ihr Blick war mal kalt und fordernd, mal verletzlich, mal wie im Rausch gefangen. Es war kein einfaches Modelshooting, sondern ein Ritual. Eine Begegnung von Mensch und Alien, von Fleisch und Alptraum.

Am Ende bleibt genau das, was ich mit Big is Bigger immer ausdrücken will: Realität ist zu klein für das, was wir erschaffen können. Hier geht es nicht um hübsche Bilder – hier geht es um Welten. Um Fantasien, die sich tief in den Kopf brennen, weil sie so nah am Abgrund tanzen.

Dieses Shooting war eine Versuchung. Ein Blick in eine Welt, die verboten wirkt, aber gerade deshalb so anziehend ist. Und ich weiß: Giger hätte nicht weggesehen. Er hätte gelächelt.