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Lea, mein Alien und die Schatten unseres Studios

Wenn Familie auf Kreativität trifft, dann entsteht oft etwas ganz Besonderes. So war es auch diesmal, als meine Cousine Lea den Wunsch äußerte, endlich selbst mit meinem Alien zu shooten. Klar, dass ich da nicht lange überlegen musste. Lea bringt nicht nur ihre unverwechselbare Ausstrahlung mit, sondern auch eine gewaltige Portion Ausdruck, Mut und Style – perfekt für ein experimentelles Studioshooting in meiner dunklen Welt aus Licht, Struktur und Schatten.

Wir starteten mit einem intensiven Portrait – ganz klassisch, ganz reduziert, ganz Lea. Ihre blauen Augen fangen das Licht und lassen es fast brechen, während ihre klaren Gesichtszüge und das feine Spiel mit den Schatten das Bild tragen. Ohne große Inszenierung, einfach sie selbst – stark, ruhig, präsent.

Dann ging es weiter – ein durchscheinendes Kleid, ein rauer Betonhintergrund und ein Spiel aus Licht und Transparenz. Der Kontrast zwischen zarter Stofflichkeit und tätowierter Haut erzeugt eine visuelle Spannung, der man sich schwer entziehen kann. Ihre Körperhaltung bleibt dabei stets kontrolliert, stolz – und doch voller Eleganz. Besonders aus der Rückansicht entsteht eine fast skulpturale Wirkung, bei der Lichtstreifen über ihren Rücken wandern wie flüchtige Gedanken.

Und plötzlich liegt sie – scheinbar schwerelos – auf hellem Teppichboden. Eine Ruhe durchzieht das Bild, als hätte sich der Raum für einen Moment angehalten. Die Tätowierungen auf ihrer Haut erzählen stumm Geschichten, die von fernem Rauschen, von Pflanzen, Mustern und vielleicht auch Narben berichten. Es ist eines dieser Bilder, bei dem man länger verweilt, weil man es nicht sofort vollständig begreift.

Doch der Höhepunkt kam natürlich mit dem Alien. Kaum zu glauben, dass dieses biomechanische Monstrum aus meinem 3D-Drucker stammt – und doch steht es da, fast lebendig, im Raum. Lea konfrontiert es, auf Augenhöhe. Kein Angstschrei, kein Rückzug – sondern ein neugieriger, fast herausfordernder Blick. Es ist ein Moment voller Spannung, wie eingefroren kurz vor dem ersten Atemzug des Unbekannten. Der Dampf, das Licht, die Schatten an den Wänden – alles wirkt wie ein stiller Film, nur für uns gedreht.

Im letzten Set kehren wir zurück zur schlichten Eleganz. Lea trägt wieder Schwarz, das Licht modelliert ihr Gesicht, lässt den Blick weich wirken, fast verträumt – aber nie naiv. Die Tattoos, die Haltung, ihr Blick über die Schulter: alles erzählt von Stärke und Verletzlichkeit zugleich. Es sind diese Kontraste, die sie als Model so spannend machen. Und die unser gemeinsames Shooting zu einem echten Highlight in meinem Studiojahr gemacht haben.

Danke, Lea – für deinen Mut, deine Energie und dafür, dass du nicht nur meine Cousine, sondern auch eine unglaublich starke Bildfigur bist.