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Zwischen Xenomorph und Kiefernlicht mit Dajana

Am 3. Oktober war Dajana wieder bei mir zu Gast – und wie so oft hat sie nicht nur das Studio geflutet, sondern gleich meine komplette Bildfantasie. Bevor mein Xenomorph sein nächstes Reiseziel ansteuert, wollten wir unbedingt noch einmal die düstere Sci-Fi-Magie einfangen. Also saß Dajana im Kegel der Scheinwerfer, die Haut von den Tattoos gezeichnet, und über ihr kauerte der metallisch glänzende Besucher aus einer anderen Welt. Reflexe auf der Rüstung, Schleier von Dampf im Hintergrund, ein Hauch von Atem an ihrem Gesicht – diese Spannung zwischen Eleganz und Bedrohung macht einfach süchtig. Der Kryotank durfte natürlich auch nicht fehlen: kaltes Blau, pulsierende Schläuche, der Facehugger still wie ein schwarzes Gebet, während Dajana mit einem Lächeln spielt, das irgendwo zwischen Faszination und „lass uns die Tür verriegeln“ liegt.

Dann wurde es… feuchtfröhlich. Dajana hatte sich gewünscht, „es heute mal schleimig zu machen“. Gesagt, getan: Becher, Rührstab, und schon floss diese glitschige Substanz über Arme und Dekolleté, reflektierte das Licht in winzigen Fäden und Tropfen. Und dann kam der Moment, den man nur in einem Fotostudio erlebt. Dajana, trocken wie die Sahara: „…das ist so schleimig… steck mal rein…“ – natürlich meinte sie meinen Finger, rein wissenschaftlich, zur Konsistenzprüfung. Wir haben Tränen gelacht, die Kamera lief weiter, und genau in diesem Wechsel aus Ernsthaftigkeit und Quatsch entstehen die Bilder, die bleiben. Close, roh, mit Texturen auf Haut und Latex, die wie kleine Landschaften aussehen.

Zum Abschluss wollten wir noch „kurz“ in den Heers – goldene Stunde, Feiertag, letzte warme Strahlen. Tja, goldene Stunde hatten an dem Tag ziemlich viele Leute. Wir sind mitten in einer Völkerwanderung gelandet. Aber wer sucht, der findet: ein ruhiger Fleck zwischen Kiefern, der Boden weich, die Luft voller warmer Staubpartikel. Dajana streifte durch das Licht, das Kleid fing an zu leben, transparent und bewegt wie Rauch. Ihr rotes Haar brannte gegen das gedämpfte Grün, die Gestik wurde weit und weich, und plötzlich war da dieser Dialog zwischen Wald und Figur: organisch, elegant, sehr „Dajana“. Ein paar Schritte, ein Blick über die Schulter, dann ein Moment völliger Ruhe – genau der, der eine Serie abrundet.

Fazit: Ein Tag, der wieder einmal gezeigt hat, warum wir so gern zusammen arbeiten. Vom Biomech-Horror im Studio über Alchemie mit Schleim bis zur stillen Poesie im Wald – ein Feuerwerk an Motiven, verbunden durch Dajanas Präsenz und unseren gemeinsamen Spaß am Ausprobieren. Mein Alien verlässt nun das Studio, aber die Bilder bleiben – feucht, frech und wunderschön.